Im Steinkohlekraftwerk "Block 6" im Bremer Industriehafen wird zurzeit eine neue Turbine eingebaut. Den Höhepunkt dabei bildet der Einbau des 8 mal 4 Meter großen Niederdruckläufers, der mit über 70 Tonnen Gewicht das schwerste Bauteil des Turbinenstrangs ist. Dieses Bauteil läuft bei 3000 Umdrehungen pro Minute mit der Präzision eines Schweizer Uhrwerks. Maßtoleranzen im zehntel Millimeter Bereich sind bei diesen mächtigen Bauteilen entscheidend.

Die technischen Veränderungen in der Anlage führen über eine Leistungserhöhung und zur Effizienzsteigerung. Sie sorgen zukünftig für eine höhere Flexibilität des Kraftwerks. Zudem werden wesentliche Module der Leittechnik und Elektrotechnik erneuert und damit auf den neuesten Stand der Technik gebracht. 

"Wir investieren hier knapp 50 Millionen Euro um die Regelfähigkeit und Flexibilität des Blocks zu erhöhen. Damit spielt er eine zunehmende Rolle bei der Aufrechterhaltung
der Netzstabilität bei schwankender Einspeisung durch regenerative Anlagen", kommentierte swb-Vorstandsvorsitzender Dr. Torsten Köhne die Maßnahme..

Höherer Wirkungsgrad, mehr Flexibilität, mehr Wirtschaftlichkeit Elfi, so der interne Name der Turbine von Block 6, ist künftig schwachlastfähiger, 80 Megawatt (MW) statt bisher 120 MW. Gleichzeitig wird die Spitzenleistung 330 MW statt bisher 310 MW installierte Leistung betragen. Sie wird kürzere An- und Abfahrzeiten sowie deutlich schnellere
Leistungsänderungen darstellen können. Mit diesem Maßnahmenpaket wird die Wirtschaftlichkeit des Blocks verbessert, so dass er auch künftig seine wichtige Rolle bei swb Erzeugung wahrnehmen kann. Es wird zukünftig im Kessel von Block 6 weniger Kohle für die gleiche Leistung verbraucht und damit weniger CO2  je Megawattstunde emittiert.

Der Block 6 am Standort Hafen ist das größte und leistungsfähigste Kraftwerk bei swb. Das Kraftwerk hat neben der Stromerzeugung auch die Fernwärmeversorgung für den Bremer Westen, inklusive der Überseestadt sicher zu stellen. Der Kraftwerksumbau ist nach dem Mittel-Kalorik-Kraftwerk (2009), dem Weserkraftwerk (2011), dem Müllheizkraftwerk (2013) und dem Gas- und Dampfturbinenkraftwerk (2014) vorerst die letzte Großinvestition in die Neuausrichtung der Erzeugung.

Quelle: SWB