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Wirtschaft und Konjunktur in Bremen

Wirtschaft und Konjunktur in Bremen Handelskammer Bremen

Handelskammer-Konjunkturreport zum Herbst 2013: Bremische Wirtschaft legt einen Gang zu – 2014 wird gutes Wirtschaftsjahr

Die bremische Wirtschaft legt bei der Konjunkturentwicklung einen Gang zu: Bereits im Sommer hatte sich die Geschäftslage verbessert, nun mehren sich nochmals die positiven Meldungen. In der Herbst-Umfrage der Handelskammer Bremen bei 233 Betrieben aus Verarbeitendem Gewerbe, Handel und Dienstleistungen bewertet jedes dritte befragte Unternehmen seine momentane Geschäftssituation als gut. Die Handelskammer rechnet für 2014 mit einem guten Wirtschaftsjahr.

Dr. Matthias Fonger, Hauptgeschäftsführer der Handelskammer Bremen, erklärte zu der positiven Entwicklung: "Insgesamt zeigt sich bei wichtigen Konjunkturfaktoren eine Verbesserung. Geschäftslage, Investitions- und Personalpläne, aber auch die Exportaussichten fallen zum Teil erheblich besser aus als noch zu Jahresbeginn. Allerdings ist die aktuelle Lage der bremischen Industrie etwas schwächer als in den Vorquartalen. Dennoch wird die bremische Wirtschaft zum Jahresende weiter Schwung holen und auf ein gutes Jahr 2014 zusteuern."

Besonders gut geht es aktuell der Dienstleistungswirtschaft sowie dem Verkehrs- und Logistiksektor, aber auch Baugewerbe und Groß- und Außenhandel sind mit der Geschäftslage zufrieden. Gefahren für die konjunkturelle Entwicklung liegen in den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen. So sind 56 Prozent der Unternehmen skeptisch hinsichtlich des möglichen steuerpolitischen Kurses der neuen Bundesregierung.

Handelskammer-Hauptgeschäftsführer Dr. Fonger sagte: "Bundesweit geht der konjunkturelle Trend in der Industrie nach oben. Die Lage in Bremen – immerhin dem sechstgrößten deutschen Industriestandort – ist dagegen aktuell durchwachsen. Wir müssen dafür sorgen, dass Bremen nicht von der bundesweiten konjunkturellen Entwicklung abgehängt wird. Gerade die produzierende Wirtschaft braucht jetzt tragfähige Rahmenbedingungen, insbesondere stabile Standortkosten, flexiblere Genehmigungsverfahren und vertretbare Energiepreise."

Zu den Branchen im Einzelnen:

Der Trend in der
Industrie als wichtigem Konjunkturtreiber für Bremen ist derzeit noch verhalten – bei deutlichen Unterschieden zwischen den einzelnen Bereichen. Der Geschäftsklimaindex liegt mit 115 Punkten deutlich unter dem Durchschnitt der Gesamtwirtschaft von 121 Punkten. Moderat  verbessert haben sich die Geschäftsaussichten: 22 Prozent der Unternehmen erwarten eine günstigere, 74 Prozent eine gleichbleibende Geschäftslage. Die Personal- und Investitionsplanungen sind hingegen leicht rückläufig.

Das
Baugewerbe bewertet seine aktuelle Lage als befriedigend bis gut. Die Erwartungen sind leicht rückläufig, aber dennoch deutlich weniger skeptisch als im Vorjahr. Die Unternehmen der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft äußern sich positiv über Geschäftslage und –ausblick. Die gute Branchenkonjunktur dürfte 2014 anhalten.

Der bremische
Groß- und Außenhandel verzeichnet eine freundliche Geschäftslage. Jedoch erwarten nur drei Prozent der Unternehmen in 2014 bessere Geschäfte, 15 Prozent erwarten einen Rückgang.

Im
Einzelhandel bewerten 83 Prozent der Unternehmen ihre aktuelle Lage als befriedigend. Deutlich verbessert hat sich der Konjunkturausblick besonders bei den Warenhäusern und im Facheinzelhandel. Der Geschäftstrend im Gastgewerbe zeigt derzeit nach oben. Insbesondere die Hotels berichten von einer gestiegenen Zimmerauslastung. In der Gastronomie bewerten deutlich mehr Betriebe ihre aktuelle Situation und die weiteren Aussichten besser als noch im Sommer.

Die
Verkehrs- und Logistikwirtschaft verzeichnet insgesamt eine deutlich verbesserte Geschäftslage. Mit einem Anstieg des Geschäftsklimaindex um 16 auf 136 Punkte liegt dieser Wirtschaftszweig konjunkturell gesehen an der Spitze aller Branchen in Bremen. Den bremischen Häfen dürfte es nach einer rückläufigen Entwicklung in den ersten sieben Monaten des Jahres nun deutlich besser gehen.

Die regionale
Kreditwirtschaft bewertet die momentane Geschäftssituation überwiegend gut und erwartet 2014 weiter anziehende Geschäfte. Die Personal- und insbesondere die Investitionsplanungen sind positiv. Die unternehmens- und personenbezogenen Dienstleistungen zeigen quer durch alle Branchen eine stabile Situation. Das Geschäftsklima liegt mit 134 Punkten deutlich über dem Durchschnitt. Auch für 2014 werden gute Geschäfte erwartet. Das wirkt sich positiv auf die Personalplanung aus.

 

Handelskammer Bremen zum "Bildungsmonitor 2013" der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft

Die Handelskammer Bremen begrüßt die Entwicklung, die das Bremer Bildungssystem in der beruflichen Bildung und im Bereich Hochschule/MINT nach Aussage des "Bildungsmonitors 2013" genommen hat. Laut der heute veröffentlichten Vergleichsstudie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) hat Bremen durch seine Stärken in diesen Bereichen in hohem Maße zur Fachkräftesicherung beigetragen und die Wachstumskräfte in Deutschland gestärkt. Angesichts des ausgezeichneten Abschneidens bei der Hochschulausbildung und der beruflichen Bildung mahnt die Handelskammer, insbesondere die schulische Bildung konsequent zu stärken.

Christoph Weiss, Präses der Handelskammer Bremen, betonte: "Die Studie zeigt, dass Bremen ein bundesweit herausragender Standort für die berufliche Ausbildung und eine erstklassige Akademikerschmiede ist. Insgesamt hat sich Bremens Bildungssystem gegenüber dem Vorjahr um 2,6 Punkte verbessert. Die Untersuchungen zur Fachkräftesicherung zeigen, dass die Reduzierung von Fachkräfteengpässen durch berufliche Bildung inzwischen denselben Stellenwert einnehmen wie die Akademisierung. Bremen ist mit den ergriffenen Maßnahmen zur Verbesserung des Bildungssystems auf dem richtigen Weg."

Mit Platz 1 im Bereich Hochschulen/MINT und dem zweiten Platz bei der beruflichen Bildung ist Bremen einer der wichtigsten Standorte für die Fachkräfteausbildung in Deutschland. Die betriebliche Ausbildungsquote lag 2012 mit 88,1 Prozent weit über dem Bundesdurchschnitt von 66,9 Prozent. Handelskammer-Hauptgeschäftsführer Dr. Matthias Fonger sagte: "Wie schon im vergangenen Jahr liegt Bremen bei der Ausbildungsquote, bei der Berufsabschlussquote und bei der Fortbildung an der Spitze. Das Zusammenwirken aller Partner im regionalen Pakt für Ausbildung ist ein echtes Erfolgsmodell."

Großen Nachholbedarf hat Bremen laut dem "Bildungsmonitor 2013" nach wie vor bei der Schulqualität und der Bekämpfung von Bildungsarmut an allgemeinbildenden Schulen. Präses Weiss: "Die Bremer Bildungspolitik hat über Jahrzehnte durch permanente ideologisch getriebene Schulreformen versäumt, ein vergleichbar hohes Bildungsniveau wie in anderen Bundesländern zu gewährleisten und das politische Ziel gleicher Bildungschancen unabhängig vom Elternhaus zu erreichen. Deshalb darf es jetzt keine weiteren Strukturveränderungen geben. Vielmehr müssen wir den eingeschlagenen Weg konsequent fortsetzen und bei allen an der Bildung Beteiligten für Verlässlichkeit, Ehrlichkeit, Transparenz und Glaubwürdigkeit sorgen. Zukünftig muss außerdem der Qualität der Bildung besondere Beachtung geschenkt werden – hier ist viel zu tun."

Die Handelskammer Bremen hat im Frühjahr mit ihrem Positionspapier "Chancen ergreifen – für eine bessere Bildung in Bremen" wichtige Kriterien zur Verbesserung des Bildungssystems in Bremen vorgestellt:

Um die Bildungssituation in Bremen zu verbessern sind keine weiteren Strukturveränderungen notwendig. An der in den zurückliegenden Jahren aufgebauten Struktur aus Oberschulen und Gymnasien sowie privaten Schulen als Wettbewerbsalternativen sollte Bremen festhalten. Oberstufen dürfen nicht weiter zersplittert werden.

Dafür muss jetzt alle Energie in die qualitative Verbesserung der Arbeit im Unterricht und im direkten schulischen Umfeld gesetzt werden. Die Einführung eines verbindlichen Qualitätsmanagementsystems in allen Schulformen und der Verwaltung ist notwendig.

Die Ressourcen der allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen müssen so bemessen sein, dass die Herausforderungen für das bremische Bildungssystem bewältigt werden können. Dabei dürfen die Interessen der allgemeinbildenden Schulen nicht gegen die der berufsbildenden Schulen ausgespielt werden. Auch die sinnvolle Umsetzung des Inklusionsauftrags muss sichergestellt sein.

Um Bildungsbenachteiligung und damit Bildungsarmut entgegenzuwirken, muss Bildung schon frühzeitig verlässlich und qualitativ hochwertig angeboten werden. Bremen muss deshalb die Zahl der Betreuungsplätze dem Bedarf entsprechend ausbauen und die frühkindliche Förderung in Tageseinrichtungen oder in der Kindertagespflege verstärken.

Das schulische Übergangssystem muss weiter reduziert und optimiert werden und einen reibungslosen Übergang in eine duale Berufsausbildung ermöglichen. Verstärkte Kooperationen zwischen Schulen, Jugendhilfe, Jugendsozialarbeit und Anbietern von Sprachförderung können helfen, Schulversagen zu vermeiden und den Übergang in Ausbildung zu ebnen.

Die berufliche Orientierung in allgemeinbildenden Schulen muss intensiviert werden. Die Handelskammer hat schon lange eine entsprechende Berufsorientierungsrichtlinie gefordert, die in Bremen nun endlich verabschiedet wurde.

Zur beruflichen Orientierung und für einen erfolgreichen Einstieg in die Arbeitswelt sind Praktika wichtig. Die Handelskammer unterstützt die Einrichtung eines Praktikumsbüros und der Praktikumsbörse durch den Verein job4u.

Das Interesse gerade von Mädchen an MINT-Themen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) muss weiter gefördert werden, damit das sozialisierte Berufswahlverhalten junger Frauen um gewerblich-technische und Ingenieurberufe erweitert wird.

Quelle: Handelskammer Bremen

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