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Innensenator stellt Polizeiliche Kriminalstatistik 2013 vor

Innensenator stellt Polizeiliche Kriminalstatistik 2013 vor MP KB

Niedrigste Fallzahlen in der Gesamtkriminalität seit mehr als 25 Jahren / Kriminalität wird zunehmend "digitaler"

Innensenator Ulrich Mäurer, Polizeipräsident Lutz Müller und der Direktor der Ortspolizeibehörde Bremerhaven, Harry Götze, haben heute (5. März 2014) die Polizeiliche Kriminalstatistik 2013 vorgestellt. Demnach sank die Gesamtzahl der registrierten Straftaten im Land Bremen von 86.814 (in 2012) auf 85.508 in 2013. Dies ist die niedrigste Gesamtkriminalität seit mehr als 25 Jahren. Ähnlich verhält es sich mit der Kriminalitätshäufigkeitszahl (Straftaten pro 100.000 Einwohner): sie sank von 13.128 (in 2012) auf 12.887 im vergangenen Jahr und damit auf den niedrigsten Stand seit 1984. Die Aufklärungsquote für das Land Bremen beträgt 49,8 Prozent und ist damit die zweithöchste seit 1963.

Die positive Entwicklung spiegelt sich auch in der Polizeilichen Kriminalstatistik für die Stadt Bremen wieder: Die Gesamtfallzahlen sinken mit 71.212 auf den niedrigsten Stand seit mehr als 25 Jahren. Die Kriminalitätshäufigkeitszahl (Straftaten pro 100.000 Einwohner) sank in der Stadt Bremen weiter von 13.298 (in 2012) auf 12.938 im vergangenen Jahr und ist damit auf dem niedrigsten Stand seit 1984. Rund jede zweite Straftat wurde im vergangenen Jahr in Bremen aufgeklärt. Die Aufklärungsquote liegt bei 49,4 Prozent und ist damit die zweithöchste Aufklärungsquote seit 1965. Nur in 2012 lag die Aufklärungsquote mit 49,5 Prozent knapp darüber.
Senator Mäurer zeigt sich zufrieden damit, dass sich die gute Aufklärungsquote für das Land wie auch für die Stadt Bremen stabilisiert hat. An diesem positiven Trend werde man auch in den kommenden Jahren mit Nachdruck weiterarbeiten.


Der Anteil junger Tatverdächtiger nimmt seit 2009 kontinuierlich ab. Am auffälligsten sank bei den Tatverdächtigen der Anteil der Heranwachsenden, nämlich von 10,8 Prozent (in 2012) auf 9,7 Prozent in 2013. Senator Mäurer: "Dies ist auch ein Ergebnis der vielen Maßnahmen im Zusammenhang mit dem Programm ‚Stopp der Jugendgewalt‘."

Die Zahl der Raubdelikte sank von 1.131 (in 2012) auf 1.018 Taten im vergangenen Jahr. Die Aufklärungsquote in diesem Deliktsfeld stieg von 36,7 Prozent (in 2012) auf 44,2 Prozent in 2013. "Mit der Schwerpunktsetzung innerhalb der Polizei, Raubtaten zu bekämpfen bzw. zu verhindern sind wir auf dem richtigen Weg", so Mäurer. In dem Zusammenhang verwies der Innensenator u.a. auf die intensive Präventionsarbeit mit den Betreibern von Spielhallen und Tankstellen sowie beim Straßenraub.

Bei der Gesamtzahl der Körperverletzungsdelikte ergab sich eine leichte Abnahme der Fallzahlen, ebenso bei den gefährlichen Körperverletzungen. Die vorsätzliche einfache Körperverletzung nahm dagegen von 3.920 angezeigten Delikten (in 2012) auf 3.979 in 2013 zu. Viele dieser Delikte ereigneten sich im Umfeld der Bremer Diskomeile.

Deutliche Rückgänge verzeichnet die Polizeiliche Kriminalstatistik beim "Diebstahl unter erschwerenden Umständen" (zur Erklärung: der Täter muss beispielsweise eine Tür aufbrechen, ein Schloss knacken oder ein Fenster einschlagen, um an die Beute zu kommen). Innerhalb der letzten zehn Jahre ging die Zahl insbesondere bei den Massendelikten "Diebstahl aus Fahrzeugen" und Fahrraddiebstahl um rund 40 Prozent zurück.

Erstmals seit 2010 sank in der Stadt Bremen in 2013 auch die Zahl der Wohnungseinbrüche. In 2012 wurden noch 2.933 Fälle eines Wohnungseinbruchs oder eines Einbruchsversuchs bei der Polizei angezeigt. Im vergangenen Jahr waren es 356 Fälle weniger, nämlich 2.577 Anzeigen. Der Anteil der Versuche lag bei 38,8 Prozent. Die Täter zogen unverrichteter Dinge wieder ab oder wurden auf frischer Tat ertappt. "Dieser Erfolg ist das Ergebnis intensiver, unterschiedlicher polizeilicher Maßnahmen und Anstrengungen im vergangenen Jahr", zeigt sich Mäurer zufrieden. "Viele Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer sowie Mieterinnen und Mieter lassen sich inzwischen beraten und sichern ihre Häuser und Wohnungen." Auch eine aufmerksame Nachbarschaft trage oft dazu bei, dass Täter häufiger als früher bei ihren Taten gestört beziehungsweise festgenommen werden können. Allerdings betrug die Aufklärungsquote im vergangenen Jahr nur 6,8 Prozent. Im Jahr 2012 lag sie noch bei 11,4 Prozent.

Als Herausforderungen für die Zukunft nannte Mäurer für die Stadt Bremen sowohl den Taschendiebstahl, die Straftaten zum Nachteil älterer Menschen (sogenannte SÄM-Delikte), Cybercrime sowie die Gewalt gegen Polizeibeamte.

Der Taschendiebstahl schnellte in der Stadt Bremen von 1.790 auf 2.490 Fälle in 2013 hoch. Einen erheblichen Anteil nimmt das sogenannte "Antanzen" von meist jüngeren Opfern ein. Außerdem registriert die Polizei häufiger Fälle, bei denen Täter im Vorbeifahren den Opfern die Smartphones entreißen. Übt der Täter dabei Gewalt aus, so wird aus einem Diebstahl schnell ein Raub.

Bei den Straftaten zum Nachteil älterer Menschen (SÄM) verzeichnet die Polizei in Bremen wie auch im Bund stetig steigende Fallzahlen. In 2013 erstatteten Geschädigte 763 Anzeigen in der Stadt Bremen. Dies waren 171 Fälle (28,9 Prozent) mehr als im Vorjahr. Im Bereich Diebstahl blieb es in 54,1 Prozent der Fälle bei einem Versuch. "Die Öffentlichkeit ist dank der intensiven Öffentlichkeitsarbeit der Polizei deutlich wachsamer und vorsichtiger geworden", sagt Mäurer anerkennend. "Aufmerksame Nachbarn und Angehörige der älteren Menschen können viele Taten im Anfangsstadium verhindern und tun dies offenbar auch immer häufiger." Dies sei angesichts des demografischen Wandels und der zunehmenden Professionalisierung der Täter auch notwendig.

Cybercrime entwickelt sich auch in Bremen zu einem weiteren Schwerpunkt der polizeilichen Arbeit (zu Cybercrime zählen beispielsweise die Fälschung von Daten, das Ausspähen von Daten, der Betrug mittels rechtswidrig erlangter Debitkarten mit Pin). Eine Professionalisierung und Internationalisierung der Täter ist deutlich erkennbar. Dies erfordert einen hohen Spezialisierungsgrad bei den Ermittlern. Angriffe auf Daten von Behörden und Unternehmen werden zunehmen. Um dieser Entwicklung effektiv etwas entgegensetzen zu können, bedarf es zukünftig einer engen Zusammenarbeit der Polizeibehörden im Bundesgebiet, aber auch darüber hinaus europa- und weltweit. Eine gemeinsame Arbeitsgruppe von Polizei und Staatsanwaltschaft hierzu ist in Vorbereitung.

Die Gewalthandlungen gegen Polizeibeamtinnen und –beamte (inklusive Beleidigungen) bewegt sich in der Stadt Bremen auf ähnlich hohem Niveau wie im Vorjahr. In 2013 waren in 367 Fällen Polizistinnen und Polizisten Opfer einer Straftat. Mäurer: "Die Aggressionen, die Polizistinnen und Polizisten bei manchen Einsätzen entgegenschlagen, können wir uns oft gar nicht vorstellen." Vieles werde nie bekannt.

 

Quelle: Der Senator für Inneres und Sport

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