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Senator Günthner: Die Luneplate ist ein Glücksfall für den Welthafen

Senator Günthner auf dem Deich, im Hintergrund ist der neue Tidepolder zu sehen Senator Günthner auf dem Deich, im Hintergrund ist der neue Tidepolder zu sehen bremenports

Ausgleichsflächen für den Ausbau des Bremerhavener Containerhafens ihrer Bestimmung übergeben – Ökolandschaft soll schon bald unter Naturschutz gestellt werden

Am südlichen Bremerhavener Stadtrand liegt die Luneplate. Wo die Landwirte früher intensiv Ackerbau und Viehzucht betrieben, werden heute die Eingriffe in die Natur ausgeglichen, die mit dem Bau von Hafenprojekten wie Container-Terminal 4 verbunden waren. Am Freitag (23. August 2013) übergab Hafensenator Martin Günthner die Flächen ihrer Bestimmung. In wenigen Monaten werde die Ökolandschaft der Luneplate unter Naturschutz gestellt, kündigte Günthner an.

"Die Luneplate ist ein Glücksfall für den Welthafen Bremerhaven und die Region", sagte der Senator vor Gästen aus Bremen, Bremerhaven und Niedersachsen. "Hier haben die Umweltplaner der Hafengesellschaft bremenports und ihre Partner eine große zusammenhängende Naturlandschaft entwickelt. So entstand ein Ausgleichsgebiet von europäischer Bedeutung, das seinen ökologischen Wert in den kommenden Jahrzehnten weiter steigern wird."

Für den Umwelt- und Naturschutz stehen auf der Luneplate etwa 1000 Hektar bereit. "Diese aufwendigen Projekte sind kein Selbstzweck", sagte Günthner. "Denn sie geben der Natur zurück, was ihr beim Ausbau des Welthafens Bremerhaven genommen wurde." Als Bauherrin großer Hafenprojekte sei die Freie Hansestadt Bremen (Stadtgemeinde) zu einer angemessenen ökologischen Kompensation nach strengem EU-Recht verpflichtet. "Ohne die Möglichkeit, hier weitläufige Flächen für einen anspruchsvollen Naturausgleich zu nutzen, hätte der Containerhafen Bremerhaven kaum auf den heutigen Stand ausgebaut werden können", fügte der Senator hinzu.

Tidepolder und Sturmflutsperrwerk
Zu den zentralen Ausgleichsprojekten auf der Luneplate gehört der neue Tidepolder. Er ist 220 Hektar groß – ein künstlich geschaffenes, von Ebbe und Flut beeinflusstes System aus großen und kleinen Prielen.

"Das Weserwasser fließt durch die Tore unseres neuen Sturmflutsperrwerks in die Priele hinein und wieder hinaus", erläutert bremenports-Geschäftsführer Robert Howe. Am Rande der neuen Wasserläufe entwickeln sich im Polder ausgedehnte Wattflächen und salzbeeinflusste Röhrichtgebiete. So entstehen neue Lebens- und Rückzugsräume für diverse, oft seltene Tier- und Pflanzenarten. "Die Sicherheit vor Hochwasser und Sturmfluten hat auf der Luneplate grundsätzlich Vorrang", sagt Howe. "Wenn der Wasserspiegel der Weser zu stark steigt, werden die Tore des Sperrwerks geschlossen."

Tideschöpfwerk: Im hinteren Bereich des Polders wurde ein Tideschöpfwerk gebaut. Es regelt die Be- und Entwässerung eines etwa 30 Quadratkilometer großen Gebiets.

Grünland-Graben-Gebiet: Im Zentrum der Luneplate dehnt sich ein 290 Hektar großes Areal aus, das früher als Acker- und Weideland genutzt wurde. Hier wurden die Gräben erweitert; neue Wasserflächen entstanden. Windschöpf- und Stauanlagen regeln den Wasserstand. Das ausgedehnte Feuchtgrünland bietet zahllosen Brut-, Rast- und Zugvögeln ideale Lebensbedingungen, zum Beispiel Kiebitzen, Rotschenkeln und Nonnengänsen. "Bei den Brut- und Rastvögeln verzeichnen wir inzwischen eine deutliche Zunahme der Zahlen", sagt bremenports-Chef Howe.

Die Ausgleichsmaßnahmen für Container-Terminal 4 waren auf der Luneplate mit Kosten von etwa 30 Millionen Euro verbunden. Um die Flächen für eine ökologische Auswertung nutzen zu können, kaufte Bremen sie im Laufe der Jahre auf. Außerdem wechselte die Hoheit über die Luneplate von der niedersächsischen Nachbargemeinde Loxstedt auf die Stadt Bremerhaven. "Das war ein gelebtes Beispiel für Kooperation unter norddeutschen Nachbarn", sagte Günthner.

Quelle: Der Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen

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