Die Herbstferien stehen vor der Tür, und viele Menschen gönnen sich mit einer Flugreise eine Pause von der beginnenden dunklen Jahreszeit. Längst nicht alle von ihnen informieren sich allerdings im Vorfeld über die Ein- und Ausfuhrbestimmungen ihres Urlaubszieles, was zu unerwarteten Situationen bei der Zollkontrolle führen kann. Weit mehr Waren als Zigaretten oder artgeschützte Pflanzen und Tiere unterliegen genauen Bestimmungen, die zudem von Land zu Land unterschiedlich sein können. Die Messe „ReiseLust" (8. bis 10. November) hat in diesem Jahr wieder die beiden Institutionen als Aussteller dabei, die für die Sicherheit am Flughafen und die Einhaltung aller Regeln sorgen: die Bundespolizei und den Zoll. An einem Gemeinschaftsstand informieren sie umfangreich über Rechte, Pflichten und Verbote bei Urlaubsreisen. Für die bevorstehende Ferienzeit hat das Messeteam zusammen mit den beiden staatlichen Institutionen schon jetzt einige Tipps zusammengefasst.
„Unsere Besucher wollen nicht nur wissen, wohin sie reisen können, sondern haben auch viele Fragen rund um ihre Reisesicherheit", schildert Ulrike Harth, Projektleiterin der ReiseLust. Der gemeinsame Stand von Zoll und Bundespolizei habe daher im letzten Jahr viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen, bestätigt Frank Presch vom Hauptzollamt Bremen: „Sobald man als Urlauber die EU verlässt, gibt es einiges zu bedenken. Wir stellten fest, dass es dazu viel Aufklärungs-bedarf gibt und einige Hinweise regelmäßig für erstaunte Gesichter sorgen. Dazu gehörten auch die folgenden vier.“
1. Muscheln und Steine: Strandgut darf nicht in den heimischen Garten
„Dass Korallen unter besonderem Schutz stehen, wissen viele. Wichtig dabei ist aber, dass dies auch für Korallenstücke gilt, die am Strand angespült wurden. Ein Zollbeamter kann anhand der Koralle nicht sehen, ob sie auf natürlichem Wege abgebrochen ist oder jemand nachgeholfen hat. Ohne eine besondere Einfuhrerlaubnis ist die Einfuhr von Korallen deshalb verboten. Auch Steine mitzunehmen kann zu ernsten Problemen führen. Vorsicht ist ebenfalls bei Federn geboten: Die Ein- und Ausfuhr von Federn CITES-geschützter Wildvögel ist illegal, beispielsweise in Kanada und den USA. Das betrifft auch Schmuck und Basteleien wie Traumfänger."
2. Trikots, Sonnenbrillen und Uhren: Billige Plagiate können teuer werden
„Ein Fußballtrikot des Lieblingsvereins für Sohnemann, eine angesagte Sonnenbrille für die Tochter sowie eine Luxus-Handtasche und eine neue Uhr für die Eltern - in vielen Urlaubsländern wird vermeintliche Markenware als Plagiat günstig angeboten. Hier sollte man aber nicht in den Kaufrausch verfallen. Solange es nicht den Anschein einer Einfuhr zum Weiterverkauf macht, werden Plagiate zwar innerhalb der Reisefreimengen von 430 EUR für erwachsene Reisende toleriert, Überschreitungen haben jedoch Folgen: Im schlimmsten Falle droht die Vernichtung der Waren und obendrein eine Schadensersatzforderung des Originalherstellers.“
3. Lecker, aber nicht unbedenklich: Zitrusfrüchte, Käse & Co.
„Exotische Gewürze, die man im Kochkurs entdeckt hat, ein Rotwein, der im Hotel besonders gut schmeckte oder auch die Pilze, die man im fremden Wald gesammelt hat - wer sich kulinarisch auf Reisen begibt, möchte oft eine Neuentdeckung, die es im eigenen Land nicht gibt, mit nach Hause nehmen. Die Einfuhr von Lebensmitteln zum eigenen Gebrauch ist grundsätzlich zulässig, allerdings gibt es einige Beschränkungen. So ist es zum Beispiel nicht gestattet, Zitrusfrüchte oder Mangos ohne Einfuhrdokumente im Gepäck zu haben. Das gleiche gilt für Kaviar. Wer mit Fleisch- und Milchprodukte aus dem Urlaub in die EU zurückreisen wollte, dürfte nur an bestimmten Grenzübergängen einreisen und müsste ein besonderes veterinärrechtliches Kontrollverfahren durchführen lassen, was in der Praxis mit der normalen Urlaubsrückreise nicht vereinbar ist. Um die Ausbreitung von Seuchen, wie der Vogelgrippe, zu vermeiden, dürfen Geflügelfleisch bzw. -produkte und Eier gar nicht aus Nicht-EU-Ländern mitgebracht werden. Dies gilt auch für den Reiseproviant.“
4. Bares ist nicht immer Wahres
„Bargeld und Wertpapiere, die zusammen einen Wert von 10.000 Euro überschreiten, müssen bei Nicht-EU-Reisen der zuständigen Zollbehörde schriftlich angemeldet werden. Als Wertpapiere gelten neben Schecks auch Aktien, Sparbriefe sowie Sammlermünzen. Für die Anmeldung steht im Internet ein entsprechendes Formular zur Verfügung, das in doppelter Ausführung am Flughafen unaufgefordert vorgelegt werden muss. Für fabrikneue Wertgegenstände, die man sich noch unmittelbar vor dem Urlaub gekauft hat, sollte man den Beleg dabei haben. Anderenfalls entsteht der Verdacht, sie seien im Reiseland erworben worden und es müssen die steuerrechtlichen Konsequenzen übernommen werden.“
Sämtliche Informationen darüber, was in den Herbstferien in den Koffer darf, finden Urlauber auf der Website der Bundeszollverwaltung. Außerdem gibt es die Smartphone-App „Zoll und Reise". Sie wird auch bei der diesjährigen ReiseLust am Gemeinschaftsstand des Zolls und der Bundespolizei vorgestellt. Außerdem präsentiert der Zoll eine Auswahl an sichergestellten Schmuggelwaren. Die Bundespolizei zeigt währenddessen, woran Falschgeld und falsche Dokumente erkannt werden. Außerdem beantwortet sie Fragen rund ums Hand- und Reisegepäck sowie die Themen Grenzschutz und Kriminalität in Urlaubsgebieten. „Da Reisende gar nicht immer so genau wissen, welche Aufgaben der Zoll übernimmt und welche die Bundespolizei, freuen wir uns, dass beide am gleichen Stand vertreten sein werden", sagt Harth von der Messe Bremen. „So sind unsere Gäste dort mit wirklich allen Fragen rund um sicheres Reisen richtig."
Die ReiseLust 2013 ist vom 8. bis 10. November täglich von 10 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. Die Tageskarte kostet 9 Euro. Kinder unter zwölf Jahren besuchen die Messe in Begleitung eines Erwachsenen kostenfrei. Der Eintritt berechtigt auch zum Besuch der zeitgleich auf dem Gelände der Messe Bremen stattfindenden Veranstaltungen CARAVAN Bremen, SlowFisch und BESSERESSER. Weitere Informationen: www.reiselust-bremen.de.
Quelle: Messe Bremen
