Switch to the CitySwitch to the City

Unterstützung Bremer Ökonomen in Tunis willkommen

Die Forschungsgruppe Afrikanische Entwicklungsperspektiven berät beim Aufbau eines ingenieurwissenschaftlichen Masterstudienganges an der Elitehochschule ENIT in Tunis

Nr. 421 / 08. Dezember 2014 SC

In Tunesien werden dringend Ingenieure benötigt, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Landes zu stärken. Um hier einen Schritt vorwärts zu gehen, wurde jetzt das neue Studienprogramm „Ingenieurwesen und Technologiepolitik“ („Engineering and Technology Policy“) an der renommierten Ecole Nationale des Ingenieurs de Tunis (ENIT) aufgelegt – mit Unterstützung Bremer und Hamburger Expertise. Auf Einladung von ENIT-Professor Jelel Ezzine, Präsident der tunesischen Wissenschaftsvereinigung, waren die Professoren Karl Wohlmuth (Uni Bremen), Hans-Heinrich Bass (Hochschule Bremen) und Achim Gutowski (International Business School, Hamburg) – alle von der Forschungsgruppe Afrikanische Entwicklungsperspektiven an der Universität Bremen – zu Beratungen über das Studienprogramm in Tunis.

Sie wurden auf Grund ihrer in afrikanischen Ländern sehr geschätzten wissenschaftlichen Kompetenz im Bereich des Aufbaus nationaler Innovationssysteme in afrikanischen Ländern und in anderen Entwicklungs- und Schwellenländern eingeladen. Unterstützt wurde ihre Arbeit durch die Entwicklungsethnologin Dr. Cordula Weißköppel aus dem Fachbereich Kulturwissenschaften der Uni Bremen, da Innovationsprozesse in Tunesien wie auch in anderen arabischen und afrikanischen Ländern ohne Bezug zu Religion, Politik und Kultur nicht analysiert und reformiert werden können.

Zum Hintergrund

Ausgangspunkt für das neue Studienangebot war die Erkenntnis, dass gut ausgebildete Ingenieure für die weltwirtschaftliche Integration der tunesischen Wirtschaft in den Bereichen Informations- und Kommunikationstechnologie, Automobil- und Flugzeugteile, Elektrotechnik, Chemie, Pharmazie und Gesundheit, und Landwirtschaft und Agroindustrien dringend benötigt werden. Für das Curriculum des Studienprogramms bedeutet dies, dass die Studierenden befähigt werden müssen, Schwachstellen im nationalen wie auch im sektoralen Innovationsystem Tunesiens zu identifizieren und Vorschläge für die Verbesserung der Integration von Wissenschaft, Technologie und Innovation in die globalen Wertschöpfungsketten zu machen – für Unternehmen, Politik und Bildungssystem. Bisher ist das System der staatlichen Ausbildung in Tunesien weitgehend von den Unternehmen und von den beruflichen Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten abgeschottet. Auch dies ist eine große Hürde für ausländische Investoren in Tunesien. Das neue Studienprogramm soll dieses Defizit durch Lehrangebote zu Themen der Innovationprozesse und der Innovationspolitik und durch Lehrprojekte und Praxisphasen gezielt beheben.

Gemeinsame Veranstaltungen von Tunis und Bremen

Zwischen den beteiligten Wissenschaftlern aus Tunis und Norddeutschland wurde bereits fest verabredet, einmal im Jahr gemeinsam eine internationale Summer School oder eine internationale wissenschaftliche Konferenz zu veranstalten. Dabei erhalten die tunesischen Studierenden die Möglichkeit, über die Ausbildung vor Ort hinaus, sich mit neuen Forschungs- und Methodenansätzen und mit Fallbeispielen aus der Wirtschaftspraxis auseinanderzusetzen. Außerdem können die Studierenden ihre im Studium erarbeiteten Projektergebnisse vor internationalem Publikum vorstellen und diskutieren. Die Arbeitsresultate sollen dann nicht in einer Schublade verschwinden, sondern in Form von Policy Briefs wichtigen Entscheidungsträgern in Tunesien als Anregungen für einen Politikwechsel im Bereich der Wissenschafts-, Technologie- und Innovationspolitik bekannt gemacht werden.

Weitere Kontakte

Die Delegation aus Bremen führte auch Gespräche mit Vertretern von Ministerien, Unternehmerverbänden und mit internationalen Organisationen, die in Tunis präsent sind und das innovative Programm an der ENIT unterstützen wollen. Der DAAD ist an dem Fortgang des Programms sehr interessiert und finanziert die ersten Schritte der Kooperation im Rahmen der Transformationspartnerschaft.

Weitere Informationen:

Universität BremenFachbereich WirtschaftswissenschaftForschungsgruppe Afrikanische EntwicklungsperspektivenProf.Dr. Karl Wohlmuth E-Mail: wohlmuthnoSpam@uni-bremen.de

Authors: Uni Bremen

Lesen Sie mehr http://www.uni-bremen.de/no_cache/universitaet/presseservice/pressemitteilungen/rss-einzelanzeige/news/detail/News/unterstuetzung-bremer-oekonomen-in-tunis-willkommen.html

  • Autor
  • Das neuste vom Autor
  • Video
  • Galerie
Anzeigen
zum Seitenanfang
JSN Boot template designed by JoomlaShine.com